Unser Familienname
Ursprünglich hatte jeder Mensch nur einen Namen. Als die Bevölkerung im Mittelalter erheblich zunahm, Städte und Dörfer größer wurden, gab man ihm zur Unterscheidung einen zweiten Namen.
Die Familiennamen werden in folgende Hauptgruppen eingeteilt.
- Patronyme, Patronymika (Vaternamen) oder
Metronyme, Metronymike
(Mutternamen)
Personen wurden nach dem Rufnamen ihres Vaters oder ihrer Mutter (was seltener vorkam) benannt. - Herkunftsnamen
Zugezogene wurden nach ihrem Herkunftsort benannt. Auch Namen nach der Herkunft aus einer bestimmten Landschaft, einem Land einem Volk oder Stamm fallen in diese Kategorie. - Wohnstaettennamen
Einheimische wurden oft nach der Stätte benannt, an der sie wohnten. Eine Untergruppe bilden die Familiennamen, die aus Häusernamen abgeleitet sind. - Berufsnamen
Personen wurden nach ihrer gesellschaftlichen Stellung benannt, besonders nach Stand und Beruf - Übernamen
Der Träger wird nach körperlichen, charakterlichen oder biografischen Eigenheiten benannt.
Die Hälfte aller deutschen Familiennamen sollen Herkunftsnamen sein.
Aber der Name wurde in seiner Schreibweise oft verändert, so dass er kaum
noch zu erkennen ist. Der Namensträger konnte meistens nicht schreiben.
Nach Gehör wurde der Name aufgenommen, in der Mundart weitergegeben, und
nach Gehör wieder aufgeschrieben. Eine festgelegte Schreibweise gab es nicht.
Als die Vorfahren der Ermländer aus Westdeutschland und besonders aus Schlesien
ins Ordensland kamen, brachten manche schon einen zweiten Namen mit. Andere
begnügten sich noch mit einem. In den Dörfern kamen viele noch mit einem
Namen aus. Die Namensgebung ging sehr langsam vor sich und war erst im 18.
Jahrhundert abgeschlossen.
Im Ermland wurden alle Bauern in geschlossenen
Dörfern angesiedelt. Die einzelnen Höfe hatten keine Namen. Deshalb fehlen
im Ermland die Namen mit der Endsilbe -hof, die in anderen deutschen Gegenden
häufig sind. Unsere Vorfahren gaben ihren Dörfern oft den Namen des ersten
Schulzen, die das Siedlungsunternehmen leiteten, z.B. Albrechtsdorf, Peterswalde
u.ä. Wenn Bauern oder Angehörige seiner Familie in ein anderes Dorf umsiedelten,
so nahmen sie oft den Namen des Heimatdorfes mit. Der Ortsname wurde zum
Familienname.
Unser Name ist pruzzischen Ursprungs und war in Ostpreussen in allen sozialen Schichten verbreitet. Die Schreibweisen variierten sehr stark. Ich fand 18 verschiedene Schreibweisen. Auch entwickelte sich der Name in den einzelnen ostpreußischen Regionen zeitlich unterschiedlich.
These 1
In alten preußischen (pruzzischen) Wörterbüchern steht Wola, Wolka = freies Bauerngut.
Im Ermland tragen drei Dörfer den Namen Wölk(en). Das eine liegt südwestlich von Mehlsack, wo die Walsch in die Passarge mündet, das andere liegt bei Glottau südl. von Guttstadt. Und dann gibt es noch den Ort Wölka bzw. Adl. Wölka. Er liegt an der Bahnstrecke Seeburg - Heilsberg. In der Nähe all dieser Orte finden wir unsere Namensträger und auch unsere Vorfahren.
Der Name dieser Orte rührt m.E. aus der altpreußischen Bezeichnung Wola, Wolka für "freies Bauerngut" her. Es waren nie Dörfer, sondern stets Gut-ähnliche Anlagen, weit außerhalb der Siedlungsdörfer; wahrscheinlich waren es einmal freie Bauerngüter, die jene Preußen (zu preußischem Recht) erhielten, die sich um den Deutschen Orden verdient gemacht hatten. Sie waren das preußische Gegenstück der deutschen Kölmer, die noch ein paar Rechte mehr hatten. Ein Wolk(e) war also einer, der eine Wolka besaß.
In der Zeit, da das Ermland ein integraler Bestandteil Polens war (1466-1772), wurden viele deutsche und preußische (pruzzische) Namen polonisiert. Das geschah nicht unter Zwang, sondern mehr aus einer Zeitmode heraus. Wenn führende Familien sich an ihren Namen ein -ki oder -ski anhängten, so hielten es die unteren Schichten für richtig, es ihnen gleich zu tun. Seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts schmückt auch dieses Anhängsel unseren Namen, mal als -i und mal als -y.
In Preußen wurde erst 1822 durch Allerhöchstes Königliches Rescript "Über die Versteinerung der Namen" die willkürliche Vertauschung der Vornamen oder Änderungen der Schreibweise der Familiennamen untersagt . Derartige Änderungen waren im 17. und 18. Jahrhundert nicht ungewöhnlich und bereiten heute dem Genealogen oft große Schwierigkeiten. Unser Name WOELKI(Y) wurde um 1800 VELCKI um 1750 WELKI und davor WELK oder VELK geschrieben. 1650 finden wir aber auch schon die Schreibweise WOELCK.
WOELKI von Wola, Wolka = freies Bauerngut
These 2
Es gibt in alten slawischen Sprachen die Worte: velicki oder noch früher velj = groß, gewaltig,berühmt und wjelk, wilkis = Wolf
WOELKI über WELK von velj - wjelk - wilkis = groß, gewaltig - Wolf