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Noßberg in Ostpreußen

Nossberg (Orzechowo), nordöstlich von Guttstadt (Dobre Miasto) an der Straße nach Seeburg (Jeziorany) [Fotos auf Google-Maps], ein kleiner, verträumter Ort in Ostpreußen, im heutigen Polen. Hier haben vom Ende des 17. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jh. über fünf Generationen hinweg unsere Vorfahren gelebt. Es waren die WELKs, die zu WOELKIs wurden. Es waren Bauern, die zu Knechten und Handwerkern wurden. Es waren Pruzzen, Deutsche, Polen, es waren Ermländer, es waren Katholiken.

Erstmals 1346 wird die Kirche in Nosberg erwähnt.
Am 03. Oktober 1362 wurde vom ermländischen Bischof Johannes Strypercki im Heilsberger Schloss die Gründungs-Handfeste für das Dorf Nusberg (später Nosberg, dann Noßberg) ausgestellt.
Zum Dorf gehörten 90 Hufen nach Culmer Recht.
1580 weihte Bischof Kromer die Pfarrkirche zu Ehren der Unbefleckten Jungfrau Maria, Bischof Potocki weihte am 08.11.1716 die noch heute stehende Kirche aus Ziegeln mit dem markanten Holzturm ein.

1688 hatte Nosbergk 88 Hufen (6 Pfarrhufen, 9 Schulzenhufen, 58 Zinshufen und 15 wüste Hufen), einen eigenen Krug, 2 Schulzen und 20 Bauern:

Bauern
Michael Neimann
Jacobus Meller
Joannes Lieder
Nicolas Neimann
Stephanus Möller
Georgius Borchs
Martinus Herschberg
Jacobus Gerigk
Petrus Simen
Michael Gerigk
Blasius Gerigk
Petrus Gerigk
Petrus Neimann
Dominicuas Herschberg
Albertus Boltz
Jacobus Herschberg
Gregorius Neimann
Petrus Hepner
Krüger Joannes Neimann
Petrus Schermacher
Gärtner
Georgius Schmitt
Paulus Lieder
Petrus Schermacher
Wittwe Jux (beim Pfarrer)
Petrus Hepner (beim Pfarrer)
Jacobus Wollgemuth (beim Pfarrer)

alte Leute
Martinus Lerigk
Martinus Simen
Gregorius Herschbergk
Anna bei Stephanus Meller
Thomas Bantt (ehemliger Lehrer)
Merten Buchholz (Pferdehirt)
Instleute
Simon Weiß (beim Pfarrer)
Laurentius Weiß (beim Pfarrer)
Petrus Herschbergk
Casparus Gerigk
Georgius Weiß (ein Greis)
Petrus Hepner (beim Schulzen)
Michael Kozin (ein lahmer Bettler,beim Schulzen)
Petrus Block (beim Schulzen)
Simon Weichert (beim Schulzen)
Bartholomäus Hepner
Jacobus Neimann (Rotrock)
Benedictus Wunderlich (ein alter Schmied)

Karl Lange, geboren in Noßberg, schreibt 1985 über den Ort und seine Bewohner Anfang des 20. Jahrhunderts:

...Das Dorf war gut einen Kilometer lang. Die Straße hatte Kopfsteinpflaster und war von Lindenbäumen eingefasst. Außerhalb des Dorfes war sie eine Kies-Chaussee mit Sommerweg (Sandweg). Fast alle Häuser waren normale Ziegelbauten, Einstockwerk - Häuser öfters mit Dachausbau, weiß verputzt oder rote Klinkerbauten. Verschiedene Häuser hatten einen Stallanbau. Einige, besonders Klein-Landwirte und einige Handwerker hatten neben dem Wohnhaus ein oder zwei Stallgebäude bzw. Schuppen. Viele Häuser hatten einen größeren oder kleineren Obstgarten oder wenigstens einige Einzelbäume. Drei Häuser waren noch Bohlenhäuser mit Fachwerkwänden (Weiß, Wölk, Wegner). In der Mitte des Ortes liegt auf einem Bergrücken die Kirche mit dem alten Friedhof, Pfarrhaus und zwei großen Pfarrscheunen. Der Friedhof war von einer Friedhofsmauer aus roten Ziegeln umgeben....

1933 hatte Noßberg noch 755 Einwohner.


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