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[4] Eduard Woelky

Eduard ist der Sohn von [8] Valentin Woelky und [9] Veronika Poschmann.
Eduard kam als Neunjähriger vom Lande in die Großstadt. Er war von Veronikas Kindern wohl derjenige, welcher der Natur am stärksten verbunden war, der sich ihren Einflüssen so sehr unterwarf, dass er in jeder arbeitsfreien Stunde versuchte, der Unruhe der Großstadt zu entfliehen und sich von der Stille der Natur umfangen zu lassen. Die liebste Zeit des Tages war ihm die Stunde um Sonnenaufgang. Eduard wurde mit den Hühnern munter - und auch mit ihnen müde. Seine Schulausbildung war nur mäßig. Die Schulwirklichkeit in Moabit sah ja so aus: Es existierte die Kgl.Elementar-Schule in Alt-Moabit und die 11./12. Volksschule in der Turmstr. 86. Die Bevölkerungszahl in Berlin stieg nach 1880 rapide. Viele Kinder fanden keinen Platz in den wenigen Schulen. Behelfsräume wurden in Wohnhäusern gemietet. Mit dem Bau der meisten Moabiter Schulen , die bei Ausbruch des 1.Weltkrieges standen, wurde nach 1890 begonnen. Sie wurden ihrer Bestimmung übergeben, als Eduard schon nicht mehr schulpflichtig war und bereits eine Arbeitsstelle bei der Firma Carl Bolle hatte. Carl Bolle hatte 1886 seine Meierei vom Lützowufer nach Alt-Moabit verlegt. Seine Kundschaft nahm Jahr für Jahr zu, so dass Bolle seinen Meierei-Betrieb ebenfalls ständig vergrößern musste. Für die vielen jungen Menschen, die bei ihm Arbeit fanden, ließ er Lehrwerkstätten und eine Sonntags-Schule bauen. Eduard begann seine Ausbildung hier mit 13 Jahren. Als Eduard 18 Jahre alt war, musste er nach Goldap/Ostpreussen in die Kaserne. Nach Rückkehr aus der Garnison nahm er eine Arbeitsstelle bei der Firma A.Wertheim in Berlin, Leipziger Straße, an (Eröffnung 1897). Später wechselte er zur Schokoladen- und Keks-Fabrik Theodor Hildebrandt, die ihm durch Nachtarbeit mehr Verdienst und für die Familie jede Woche Schokoladen- und Keksbruch gab. Er wohnte 1902 in der Salzwedelerstr. 14 im Hinterhaus 4 Treppen. 1906 war hier sein Bruder Albert als Mieter eingetragen.

Am Neujahrstag 1906 besuchte er seine Cousine Maria Woyk, um ihr und ihrer Familie Neujahrsgrüße von seinen Eltern zu überbringen. Zu Besuch war dort auch eine junge Dame, die erst vor wenigen Monaten mit ihrem Chef, Adalbert Fischer, dessen Familie und weiteren Personal von Guttstadt nach Berlin gekommen war. Fischer eröffnete eine Lederwarenfabrik im Zentrum Berlins, in der Spandauer Straße. Die junge Dame war [5] Anna Woyk, 21 Jahre und wurde eindreiviertel Jahre später seine Frau. Die erste Wohnung nach der Eheschließung nahm Eduard in der Putlitzstr. 8 in Berlin - Moabit danach zog er in die Stephanstr. 33 Quergebäude 1. Stock. Dies war bestimmt für seine Frau mit Kinderwagen leichter als die 4 Treppen in der Putlitzstraße. 1913/1914 muss Eduard eine Stelle bei der Firma Nauck & Hartmann (später Firma Berek) als Litfass-Säulenkleber angenommen haben. Litfass-Säulenkleben war Nachtarbeit und für Eduard Schwerstarbeit - aber es wurde gut bezahlt. Im August 1914 wurde Eduard als Landsturmmann zum Militär eingezogen. Nach kurzer Ausbildung in Brandenburg ging es nach Belgien später nach Frankreich. Das Ende des Krieges erlebt er im Lazarett: Anämie. Erst Anfang 1919 wird er schwer geschwächt nach Hause entlassen. Fast sieben Jahre dauerte noch sein Kampf, den er am 1. Februar 1926 verloren hatte.

Eduard
Eduard
Grabstelle
Anzeige in der "Märkische Volks-Zeitung"

Eduard und Anna haben fünf Kinder, alle wurden in Berlin geboren:


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