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[18] Ferdinand Woyk

Ferdinand ist der Sohn von [36] Joseph Woyk und [37] Veronika Plehn .
Er war ein aufgeweckter, intelligenter und fleißiger Schüler. Er und seine Geschwister besuchten die Schule in Neudorf bei Guttstadt. Die Lehrer empfahlen der Mutter, ihn auf die "Hohe Schule" nach Braunsberg zu schicken und ihn später studieren zu lassen. Ferdinand wollte gerne Lehrer werden. Nur die Mutter brauchte die schnelle finanzielle Unterstützung durch ihre Kinder. Jede Arbeit, die er ausüben und durch die er etwas verdienen konnte, nahm Ferdinand an. Bei Arbeiten im Sägewerk zog er sich eine Beinverletzung zu, die ihm bis an sein Lebensende zu schaffen machte.

Ferdinand heiratet am 25.04.1882 in Guttstadt [19] Barbara Schlegel * 25.04.1859 in Lauterswalde † 24.12.1904 in Guttstadt.
Barbara ist die Tochter des Einwohners [38] Michael Schlegel und [39] Anna Behrend(t)Sie wurde vor der Heirat geboren und als Barbara Behrendt getauft.

Die Ehe mit Barbara war gut, sie sollen Not und Kindersterben in Liebe und gegenseitigem Verstehen ertragen haben. Barbara hat nach dem Unfall ihres Mannes die Hauptlast für die Familie zu tragen gehabt und hauptsächlich durch Webarbeiten Geld verdient. Ferdinand half dabei mit, so gut er es mit seinem kranken Bein konnte. Sie wohnten in Guttstadt. Barbara wurde wenigstens neunmal Mutter, der Wunsch nach einem Sohn erfüllte sich nicht. Vier Mädels blieben am Leben.
Von einer schweren Lungenentzündung erholte sie sich nicht mehr und starb mit erst vierzig Jahren.

Die Kinder von Ferdinand und Barbara, alle geboren in Altkirch:
Maria Woyk
Maria Woyk
Martha Woyk
Martha Woyk und Andreas Kühnapfel
Bertha Woyk
Bertha Herschberg geb. Woyk
Schwestern Woyk
Martha, Bertha und Anna 1953

Ferdinand hätte wegen seiner jüngsten, der fünfjährigen Bertha, nicht noch einmal heiraten müssen. Seine älteren Töchter hätten sicherlich Mutterstelle übernommen, aber die lieben Mitmenschen fanden, dass es für Mann und Kinder besser sei, wenn wieder eine Frau ins Haus kommt: MAGDALENA WEIß. Ferdinand heiratete sie nach 1905. In Guttstadt nannte man sie die "weiße Lene". Ihr Gesicht war auch sehr blass; sie fror immer und kränkelte viel. Diese zweite Ehe blieb kinderlos. Für Ferdinand wurde die unselbständige, gern jammernde Lene sehr bald eine seelische Belastung. Er ging dieser Frau immer mehr aus dem Wege. Häufig stand er an der Alle und angelte.

Familienfoto Woyk
1937 in Guttstadt:
(v.l.n.r.) Bruno Woelky, Martha Woyk und Hans Weigt, Herta Heim mit Tochter Renate und Ehemann Kurt, Maria Pachollek geb. Woyk, sowie Ferdinand und Magdalena (Lene) Woyk

Ferdinand wohnte mit seiner Frau bei seiner ältesten Tochter Maria Pachollek in "Schäfers Haus" in der Grabenstr. 139 in Guttstadt. In dem Haus wohnten sechs Familien. Lene starb 1938. Ihr Tod muss Ferdinand neuen Lebensmut gegeben haben. In den Jahren vorher hatte er oft den Tod herbeigesehnt. Nun wartete er geduldig. Das St. Josefs-Krankenhaus nahm ihn wegen seines kranken Beines auf und überwies ihn nach Besserung des Leidens in das angeschlossene Altersheim. Hier lebte er noch im Februar 1945 als die Russen Guttstadt eingenommen hatten. Das St. Josefs-Krankenhaus und das Altersheim mussten geräumt werden und wurden zum Lazarett für die Russen hergerichtet. Die Insassen wurden auf Wagen verfrachtet und in eine Scheune an der Straße nach Allenstein verbracht. Die Scheune gehörte dem Guttstädter Gastwirt Bischoff. Dort endete der Lebensweg von Ferdinand Woyk, die Scheune brannte ab (wurde abgebrannt).


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