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Der Name DUWE bedeutet Taube / Taubenhändler und kommt hauptsächlich im West-Europäischen Raum vor.

Hermann Duwe

[22] HERMANN Wilhelm DUWE

Maria Franken

[23] MARIA Agnes Eleonore FRANKEN

*  01.01.1854 in Bromberg
† 19.12.1939 in Berlin
*  27.02.1858 in Berlin
† 25.08.1940 in Berlin
geheiratet am 13.07.1885 in Berlin
TZ: Maurer Karl Siche * 1840, Bartelstr. 40, und Strumpfwirker Bernhard Nowack *1848, Pallisadenstr. 43

Hermann ist der Sohn von [45] ANNA DUWE (ev.).

Anna ist Dienstmagd in Alt-Schwederowo (Schwedenhöhe) bei Bromberg. Hier wird am 12.12.1842 um 9 Uhr abends ihr Sohn CARL AUGUST geboren. Am 2. Weihnachtsfeiertag läßt sie ihn in der evangelischen Kirche der Stadt Bromberg taufen. Als Paten werden genannt: Frau Catharina Rohde, der Beamte Carl Fangerau, die Jungfrau Wilhelmine Duwe und der Maurer Julius Katter.
Anna ist ledig und ihre Eltern sind 1842 bereits verstorben. Nun heiratet sie den Schneider PLUDCZINSKI (Pliczinski), bald aber lebt sie wieder getrennt von ihm (ab 1848).
Mit 10 Jahren bekommt Carl August Scharlach und stirbt am 03.12.1852 daran.

In der zweiten Stunde des Jahres 1854 wird ihr zweiter Sohn HERMANN WILHELM geboren, der Vater ist wieder ein anderer. Der Familiensage nach wurde Hermann in frühem Alter gegen Geld an "arme Leute" in der Tucheler Heide gegeben. Anna Duwe selbst war zuletzt wohnhaft im Landkreis Konitz, Westpreussen.

Hermann wurde Schneidergesell und kam nach Schneidemühl. Dort wurde er 1873 von Präses Bork feierlich in den Gesellenverein aufgenommen. 1874 ging er dann auf Wanderschaft, zuerst nach Hamburg und dort über Schneidemühl nach Köln, wo er bis zum 2.07.1877 weilte. Von hier aus wollte er mit sechs anderen Gesellen in die Schweiz wandern, aber sein Meister erkrankte und man rief ihn zurück. Nach Aufenthalt in Wittenberge kam er Ende 1878 nach Berlin und nahm in Spandau bei Pfarrer Thomas christlichen Unterricht und konvertierte zum katholischen Glauben.

Er hat zuerst als selbständiger Schneider Uniformröcke genäht. Er gab dieses Unterfangen aber auf und wurde Hausmeister in der Niederwallstraße 11, dem Hotel Krebs Ktholischen Vereinshaus, wo er häufig mit dem Geistl. Rat Eduard Müller verkehrte. Hier lernte er auch an einem der Tanzabende seine spätere Frau kennen. Dann wurde er als Schneider und später (1883) als Krankenwärter im St. Hedwigs-Krankenhaus beschäftigt. Zwecks Eheschließung musste er sich nach einer anderen Wohnung und Beschäftigung umsehen und wurde am 01.07.1885 Portier in der Hildebrands Privatstr. 7a, Villa II. (Maas), an der Tiergartenstraße. Die Straße wurde 1853 vom Hoflieferanten Hildebrand als Privatstraße auf dem Grundstück Tiergartenstraße Nr. 21, vormals Gartenrestaurant "Teichmanns Blumengarten", angelegt und zuerst Hildebrands Privatstraße genannt. 1854 entstand dort eine Sommerhauskolonie. 1868 wurde die Straße verbreitert, 1878 gepflastert. 1893 bekam sie den Namen Hildebrandstraße. Am 20. Mai 1956 wurde sie in eine öffentliche Straße umgewandelt. Von den einst errichteten Gebäuden ist nur das Haus Nr. 5 (Botschaft Estlands) erhalten.

Nach der Verlobung am 12.10.1884 heiratete Hermann am 13. Juli 1885 vor dem Standesbeamten die Näherin MARIA AGNES ELEONORE FRANKEN aus der Griebenowstr. 21 in Berlin, Prenzlauer Berg. Als Zeugen waren erschienen der Maurer Karl Siche und der Strumpfwirker Bernhard Nowack. Die kirchliche Trauung fand am selben Tage in der St. Hedwigs-Kirche durch den Geistl. Rat Eduard Müller statt.


Maria ist das erste Kind von [46] Johann THEODOR FRANKEN und seiner Ehefrau [47] LUISE JERG.

Der Vater kümmert sich sehr um die Kinder, er unterrichtet selbst die Älteste und schickt sie zum Abschluß für drei Jahre (1869-1872) auf die katholische St.Hedwigs-Pfarr-Schule. Als ihr Vater zum zweiten Mal heiratet und zwar die evangelische Luise Hahn und nach Wittenberg zieht, kommt Maria zu Pflegeeltern: den Warenvervalter Ferdinand Pittelkau und seine Frau Henriette geb. Jedrzinski. Sie hat viel Schwierigkeiten, weil sie immer bemüht ist ihren katholischen Glauben zu bewahren. Als nun auch der Vater stirbt (30.05.1877 in Wittenberg) wird sie einem Vormund übergeben, dem Zimmermann Oskar Burmeister.

Maria ist als Näherin beschäftigt und wohnt in der Griebenowstr. 21. Sie bemüht sich um den Zusammenhalt mit ihren Geschwistern. Zuerst heiratet ihre Schwester Anna (ca. 1880) Bernhard Nowack. Fritz heiratet Anna Hahn (uneheliche Tochter seiner Stiefmutter). Dann heiratet auch Maria.


Hermann Duwe, erster Küster von St. Paulus
Hermann Duwe,
erster Küster von St. Paulus
Familie Duwe 1903
1903: Familie Duwe

Als das dritte Kind sich anmeldete, wurde der Familie Duwe zum 01.10.1888 gekündigt und es erfolgte der Umzug in die Scharnhorststr. (12?) Ecke Kieler Str. in Berlin-Mitte.

1891 zog die Familie nach Moabit in die Turmstr. 44. Das Haus gehörte dem St. Hedwig-Frauen-Verein. Hier übernahm Hermann die Portier-Aufgaben und bekam im Parterre eine Wohnung. Daneben führte er noch sein Schneiderhandwerk aus mit Spezial-Reparaturen und Kunststopferei.

Die Dominikaner waren durch Kulturgesetze vertrieben, erst 1889 zum "Zwecke der Seelsorge" neu zugelassen. Die Errichtung der St. Paulus-Kuratie für 13.000 Seelen erfolgte mit Wirkung vom 1. Oktober 1895 in Moabit. Der erste Küster wurde Hermann Duwe. Dieses Amt hatte er 31 Jahre inne und beendete es aus gesundheitlichen Gründen am 01.06.1926.
In späteren Jahren wurde Hermann auch Mitglied des III. Ordens des hl. Dominikus.

Im Laufe der Jahre wurden durch Heirat die Familien NOWACK, REISCH und SCHUR auch Mieter in der Turmstr. 44.

Maria Nowack übernahm die Portier-Stelle. Duwes zogen in den 4. Stock.

Hermann Wilhelm und Maria Agnes Elionore haben zehn Kinder, alle in Berlin geboren:

1935: Goldene Hochzeit
1935: Goldene Hochzeit
Maria und Hermann Duwe
1937: Maria und Hermann Duwe
Familiengrabstelle Duwe
1944: Familiengrabstelle Duwe

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[11] Anna

Anna wurde in der Hildebrandstr. 7a geboren und in St. Hedwig getauft. Sie heiratete  am 02.10.1911 [10] GEORG REISCH in Berlin-Moabit (St.Paulus-Kuratie)

Ein Jahr nach der Hochzeit wurde Anna Mutter, Brigitta Dorothea Maria wurde am 04.10.1912 geboren. Die Entbindung war - wie damals allgemein üblich - zu Hause. Bei Komplikationen kam ärztliche Hilfe oft zu spät.

Am 30.07.1917 wurde ein Sohn geboren. In der Nottaufe erhielt der Knabe den Namen Hubertus. Es war wegen Querlage eine schwere Geburt. Am Abend standen die Fenster im Zimmer der Wöchnerin weit auf. „Zwei Engel kamen durchs Fenster", so erklärten die Tanten es Brigittchen, „und haben das Brüderchen wieder zum lieben Gott in den Himmel genommen." Auf dem Stuhl am Bett hatten die Tanten eine kleine Jungen-Puppe gesetzt, die Gittchen bekam. Gitta aber wollte einen Hubert haben. Sie bekam ihn nach über 32 Jahren als eigenen Sohn.

Anna gebar in ihrer Ehe noch zwei Jungen: Georg(2) am 15.02.1919 und Hermann am 13.02.1923. Beide kamen in schweren Notzeit zur Welt.

Am 2.10.1936 gab es dann eine Doppelhochzeit. Anna und Georg, das Silberbrautpaar führten ihre Tochter Brigitta und ihren Schwiegersohn Rudolf WOELKY zum Traualtar in der St. Paulus-Kirche in Berlin-Moabit. Nach der Verheiratung der Tochter hätte Anna nun mehr Zeit für ihren Mann und ihre Söhne gehabt, aber es kam bald anders. Die Söhne mussten zum Arbeitsdienst bzw. zur Landhilfe und kamen danach als Soldaten an die Front.

Durch die „Mutter und Kind" Aktion kamen schwangere Frauen aus dem nun bald Nacht für Nacht von Bombenflugzeugen heimgesuchten Berlin in weniger gefährdete Gebiete. Tochter Brigitta kam am 12.08.1943 nach Buckow in der Märkischen Schweiz. Anna begleitete sie und sollte vor zwei Jahren nicht mehr nach Berlin zurückkehren. Georg als Luftschutzwart durfte Berlin nicht verlassen. Nach der Geburt von Ursula, Annas viertem Enkelkind, kam Anna mit Tochter und Enkelkindern nach Neu-Mandelkow in der Neumark, danach nach Groß-Mandelkow. Zuerst Unterkunft im Landschulheim, nach vier Monaten dann im Haus der Pastorenfamilie Thomas. Der Gemeindesaal wurde zur Wohnung hergerichtet, Schwiegersohn Rudolf schaffte die Einrichtung seiner Wohnung Birkenstr. 42 per Güterwagen von Berlin nach Groß-Mandelkow.

Kaum ein Jahr war vergangen, da zogen Flüchtlinge aus dem Baltikum, aus Ost- und Westpreußen, Pommern und Posen gen Westen und belegten auch in Groß-Mandelkow jedes freie überdachte Plätzchen. Den Flüchtlingen folgten die Russen. Anna organisierte und schaffte Essbares ins Haus. Sie kochte für die Angehörigen und für Flüchtlinge und ertrug Schweres durch Russen und Polen. Dieser Kreuzweg 1945 endete als Vertriebene mit dem Fußmarsch nach Berlin.

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Felix

Felix wurde in der Hildebrandstr. 7a geboren und in  St. Hedwig getauft.

Nach 6monatigem Krankenlager starb Felix mit nur 12  1/2 Jahren an Herzwassersucht.


Hedwig

Martin Schur

 

Hedwig wurde in der Scharnhorststraße (12?) Ecke Kieler Str. geboren und in St. Sebastian getauft und heiratet am 06.05.1912 in St. Paulus Berlin-Moabit MARTIN B. SCHUR

Die Ehe mit Martin dauerte nur drei Jahre. Er war Bankangestellter und wurde am 12.03.1915 als Reservist zur Infanterie eingezogen und am 29.06.1915 der 12. mobilen Kompanie Garde Füs.Reg.201 zugeteilt.
Lt. Kriegsstammrolle ab 30.06.1915 im Kriegseinsatz von Zlota-Lipa, Stellungskämpfe und Durchbruch a.d.Zl.-Lipa am 27.08., Verfolgung bis Strypa, 05.09. Verfolgung z. Sereth, 06.-07.09.1915 Tarnopol und am 07.09.1915 bei Bucniow in Ostgalizien gefallen.

Hedwig und Martin bekamen zwei Kinder:

Hedwig mit Marga
Hedwig mit Marga

Martin wurde am 29.09.1940 zum Priester geweiht. Er war im Bistum Berlin tätig (Rathenow, Spandau, Hennigsdorf, Tempelhof und Siemensstadt). Ende 1963 wurde er Pfarrer der Gemeinde Bruder Klaus in Berlin-Britz-Süd.

Margarete (Marga) war zunächst als kfm. Sekretärin beschäftigt um dann den Beruf der Katechetin auszuüben. Als ihr Bruder seine eigene Pfarrei bekam war sie zunächst Pfarrhelferin und übernahm nach dem Tod der Pfarrhaushälterin auch diese Stelle bis zu ihrem Ruhestand. Sie wohnt nun in Berlin-Grunewald, Winkler Str. 6. Nach dem Tod ihres Bruders zog sie in das Kardinal-Bengsch-Zentrum in Berlin-Charlottenburg.

weiter unter Nebenlinie SCHUR


Maria

Maria Duwe 1962
Maria Duwe 1962

Maria und ihre Zwillingsschwester Regina wurden in der Turmstr. 44 geboren und in St. Paulus getauft. Regina starb im Alter von zwei Jahren und Maria wurde als tot eingetragen. Erst als sich Maria bei der Post bewarb, kam der Irrtum heraus. Vater Duwe mußte die Sache auf dem Standesamt in Ordnung bringen.

Maria begann im Dezember 1916 als Telefonistin bei der Deutschen Reichspost im Fernmeldeamt 2 Berlin. Im April 1922 wechselte sie zur Deutschen Bank & Disconto Gesellschaft Berlin. Von 11.1930 bis 3.1931 war sie bei Hers & Rom Berlin beschäftigt. Erst im November 1934 hatte sie dann wieder Arbeit als Telefonistin bei der Vereinigung Bastfaser Berlin bis zum Ende des Krieges im April 1945.

Nach dem Krieg zog sie dann bald zu ihrer Schwester Dora nach Bliesheim und wohnte zuletzt im dortigen Marienstift.


Johannes (Hans)

Johannes wurde in der Turmstr. 44 geboren und in St. Paulus getauft.
Am 24.02.1921 heiratete er in der Herz-Jesu-Kirche in Berlin-Charlottenburg ELISABETH AMBERGER aus Eydtkuhnen, Ostpreußen, * 1897  † 06.10.1971.
Die Trauungsfeier wird durch Prälat Lichtenberg gehalten.
Die Ehe wird 1938 geschieden.
Beim Fliegerangriff auf Berlin am 29.01.1944 in der Zeit von 2:30 bis 4:20 Uhr wird Johannes im Luftschutzdienst mit seinen Kollegen in der Betriebs-Luftschutzwache in der Lützowstr. Ecke Potsdamer Str.  tödlich getroffen.

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Dorothea

Dorothea Duwe 1962
Dorothea Duwe 1962

Dorothea wurde in der Turmstr. 44 geboren und in St. Paulus getauft. Nach dem Abschluss des Lyzeums war sie bis 1917 bei der Bank tätig. Von 1917-1920 besuchte sie das Lehrerseminar in Berlin Schöneberg, Winterfeldplatz, und erhielt ihre erste Lehranstellung an der ev. Grundschule am Zeppelin-Platz in Berlin-Wedding. Nach neun Monaten wurde sie jedoch fristlos entlassen, weil sie Katholikin war. Eine öffentliche Äußerung des Pfarrers Lichtenberg (später Prälat und in Plötzensee erschossen): "Katholiken hungern eher, als an evangelischen Schulen tätig zu sein.", machte alle katholischen Lehrkräfte an evangelischen Schulen arbeitslos. Jahrelang gab es keine Verwendung katholischer Lehrer in Berlin.

In den Jahren 1921-1924 besuchte Dora Kurse in Schreibmaschine und Stenographie, nahm Aushilfsstellen bei der Bank an und unterrichtete privat für 3,- RM pro Stunde behinderte Kinder. 1925 erhält sie eine Stelle an einer Privatschule in Zschornewitz/Sachsen. Von 1926-1934 ist sie als einzige weibliche Kraft im Geheimen Staatsarchiv in Berlin-Dahlem tätig. Als ihr 1934 eine Stelle als Lehrerin in Bliesheim/Erft angeboten wird, nimmt sie freudig an. Sie ist tätig in Schulen von Bliesheim, Bonn und Küdigshoven. Nach über 25 Jahren Lehramt ging sie als Konrektorin in Pension und wohnte dann im Seniorenheim in Brühl.

Grabstelle 
		in Bliesheim
Grabstelle in Bliesheim von Maria und Dorothea Duwe


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